Du kennst das sicher auch: Die Puppe verletzt sich und es muss ein Pflaster her. Aber die herkömmlichen Pflaster, die wir für uns benutzen, hinterlassen auf Puppenarmen und –beinen immer so unschöne Klebereste. Außerdem nervt es mich irgendwie, dass ständig alle Pflaster verbraucht sind…
Ich habe mir überlegt, dass es da eine andere Lösung geben muss. Pflaster aus Kunststoff, die man wie einen Armreif um den Arm oder das Bein der Puppe stecken kann, gibt es nur im Set mit einem Arztkoffer zu kaufen. So einen hat meine Tochter aber schon. Daher habe ich mir überlegt, wie man Puppenpflaster selber nähen kann. Daraus ist diese Anleitung entstanden. Tatsächlich sieht dieses Pflaster ein bisschen wie ein Armband aus. Aber man kann ja durchaus das Praktische mit dem Nützlichen verbinden…
Das brauchst du
- Dünnen Filz in verschiedenen Farben und weiß
- Klettstreifen zum Annähen
- Schere, Zick-Zack-Schere, Stoffkleber, Garn, Stecknadeln
Und so geht’s
Schneide zunächst je zwei gleichlange Streifen aus einer Filzfarbe aus. Ich habe einfach ein paar verschiedene Längen geschnitten, so dass für jeden Körperteil und jede Puppengröße was dabei ist. Du kannst aber natürlich auch gezielt den Arm oder das Bein der Puppe abmessen. Dann musst du noch etwas Überstand hinzu rechnen, damit das Pflaster auch mit Klettverschluss geschlossen werden kann. In der Breite sollten die Pflaster schon 3 cm haben.
Von dem Klettverschlussband schneidest du nun ein Stück von der kratzigen Seite und eins von der flauschigen Seite ab. Bei längeren Filzstreifen kann auch der Klettverschluss länger sein, bei kürzeren Streifen kürzer, damit das Pflaster später nicht nur aus Klettverschluss besteht…
Stecke die Klettverschlussteile einmal auf die rechte Seite und einmal linnks auf einen Filzstreifen. Wenn bei dir eine Filzseite schöner aussieht als die andere, achte darauf, dass das Klettband auf der schönen Seite steckt. Nähe die Klettbänder rundherum mit schmalem Zick-Zack-Stich und weißem Garn fest.
Schneide nun mit Hilfe der Zick-Zack-Schere ein Rechteck aus weißem Filz zu. Klebe es mittig auf die rechte Seite des Filzstreifens, auf dem die flauschige Seite des Klettbandes angenäht ist. Wenn du magst, kannst du den weißen Filz auch annähen…
Die Seite, auf der kein weißes Filz aufgeklebt ist, kannst du nun mit anderem bunten Filz verzieren. Ich habe z. B. Kreise, Herzen oder Quadrate ausgeschnitten. Die Teile klebst du mit Stoffkleber auf und lässt alles gut trocknen.
Nun legst du die beiden Filzstreifen links auf links aufeinander, und zwar so, dass die Klettbänder an entgegen gesetzten Seiten liegen. Stecke sie mit Stecknadeln zusammen.
Die beiden Streifen werden nun mit Geradstich knappkantig zusammen genäht. Wenn deine Maschine einen schönen Stich hat, kannst du gerne kontrastfarbenes Garn benutzen.
An den Enden des Streifens (da, wo der Klettverschluss ist) nähst du eine Rundung. Wenn dir das „freihändig“ zu schwierig ist, kannst du dir die Rundung vorher mit Schneiderkreide anzeichnen. Anfang und Ende der Naht gut verriegeln.
Da es so gut wie unmöglich ist, die beiden Filzstreifen exakt gleich zu schneiden, werden die Kanten jetzt unregelmäßig sein und die Streifen mal überstehen und mal schmäler sein als der andere Streifen. Das kannst du nun mit einer Schere korrigieren. Außerdem musst du die Ecken an den Seiten abschneiden, an denen du die Rundung genäht hast.
Und fertig ist dein Puppenpflaster.
Viel Spaß beim Nachmachen!
Deine Kathrin